Anders als bei Völkern, die der Nachwelt schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen haben, sind die Archäologen und Historiker bei den Kelten auf die Deutung der Ausgrabungen und die Überlieferung fremder historischer Quellen angewiesen. Die "Schreibfaulheit" der Kelten hatte einen kultischen Grund und trug möglicherweise auch mit zu ihrem unrühmlichen Untergang bei. Ohne schriftliche Aufzeichnungen und Anweisungen ist schwer eine nachvollziehbare Staatsstruktur zu erhalten.
Auch waren die Kelten nicht im eigentlichen Sinne als Volk organisiert. Es waren vielmehr unterschiedliche Stämme, deren einzige übergreifende Gemeinsamkeit, die sie von den umliegenden Kulturen unterschied, war ihre Sprache. Zwar jetzt nicht mehr gleichlautend, aber doch ähnlich kehlig klingende Alt-Sprachen, wie das Bretonische in der französischen Bretagne, das Kymrische in Wales oder das Gälische in Schottland erinnern heute noch daran. Auch das Räto-Romanische, das in einzelnen schweizerischen Alpentälern noch heute gesprochen wird, soll mit der keltischen Sprache verwandt sein.