//"Das Unheil beginnt mit dem Biss eines Tieres. Geraume Zeit später zeigen sich an dem Opfer die ersten Symptome: Die Unglücklichen scheuen das Tageslicht ebenso wie die Wasseraufnahme und fangen an, wie in Raserei um sich zu schlagen, zu beißen und zu treten. In ihrem eigentümlich starren Gesicht ziehen Spasmen der Muskulatur die Lippen zurück und lassen Zunge und Zähne hervortreten, Geifer und Schaum quellen aus dem Mund, und von der gequälten Kreatur sind schreckliche, kehlige Laute zu vernehmen." //So beschreibt der Tierarzt Joseph Claudius Rougemont im Jahre 1798 die auffälligen Verhaltensweisen der "Hundswuth" - heute bekannt unter dem Namen "Tollwut" oder "Lyssa". Die Symptome zwischen Tollwut und des sogenannten Werwolfes sind verplüffend ähnlich. Deswegen gehen die neuesten Erkenntnisse davon aus, dass sich der Werwolfsglaube aus der Tollwutkrankheit beim Menschen entwickelt hatte.
Der Werwolf gilt wohl als eines der gruseligsten und zugleich undurchschaubarsten Wesen der Mystik. Er gilt als ein Mensch der meißt unter einem bestimmten Zwang, dazu getrieben wird, nachts sich in einen reißenden Wolf zu verwandeln und somit seine Beute zu finden und zu töten. Werwölfe sind fast ausschließlich männlich. Das zeigt sich an dem Namen, die Vorsilbe Wer ist von dem lateinischen vir oder vom germanischen wer: Mann, wolf: Wolf abgeleitet. Der Glaube an die Werwolfmythologie hat tiefe Wurzeln. Schon im alten Griechenland machten es sich die Götter zunutze ihr Gestalt zu ändern um besondere Fähigkeiten einsetzen zu können. Durch die Ähnlichkeit und Verbundenheit zum Tier, glaubte man an eine Verschmelzung der Seelen wenn man dies wollte. Ja man dachte sogar daß sich Menschen in Tiere und andersherum verwandeln könnten. Der Glaube an Wolfsmenschen war aber der am tiefst verwurzelsten und wurde von den Naturvölkern bis heute über Traditionen hinweg der Glaube von Generation zu Generation weitergegeben.