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 Das Verlies des Grauens

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Lupina
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BeitragThema: Das Verlies des Grauens   Das Verlies des Grauens Icon_minitimeDi Apr 29, 2008 11:32 am

Amstetten – Im hinteren Eck eines kleinen Kellers in Niederösterreich endet die Welt, wie wir sie kennen. Versteckt hinter Regalen, voll geräumt mit Farbeimern und Werkzeugkisten, verbirgt sich die schwere Stahlbeton-Pforte in die kranke Parallelwelt des Josef Fritzl (73). Eine Welt, in der er Gott spielte und Herr über Leben und Tod.

Hier hielt der ehemalige Elektrotechniker 24 Jahre lang seine Tochter Elisabeth gefangen. Hier missbrauchte er sie. Hier zeugte er mit ihr sieben Kinder.


Eine ferngesteuerte Tür, gesichert mit einem Zahlencode, den nur Fritzl kannte. Dahinter 60 Quadratmeter Hölle: ein fünf Meter langer Gang, eine zweite Stahltür, ein Vorratsraum mit Waschmaschine. Eine Schlafkammer mit zwei Einzelbetten, ein 60 Zentimeter schmaler Durchgang in den nächsten Raum. Eine Kochstelle mit Klo und Dusche. Wieder ein Durchgang, die zweite Schlafkammer diesmal mit Doppelbett. Das Verlies des Entführers, geplant mit teuflischer Perfektion: Mehr als zwei Jahrzehnte lang konnte er hier seine Tochter und drei Inzest-Kinder gefangen halten, ohne dass es jemand merkte.

18 Jahre war Elisabeth alt, als ihr Vater sie in den Kerker sperrte. Fünf Jahre lang lebte sie allein in dem Verlies, allein mit ihrer Angst und ihren Schmerzen, wenn der Vater mal wieder vorbeischaute, um sie zu missbrauchen. Dann gebar sie das erste Kind, in den Jahren darauf sechs weitere. Elisabeth entband sie allein.



Drei Kinder nahm der Vater ihr weg, drei blieben bei ihr im finsteren Verlies, wahllos entschied er, wer leben durfte und wer vegetieren musste.

Als ein Baby bei der Geburt starb, nahm Fritzl die Leiche mit und verbrannte sie im Heizkessel. Elisabeth lehrte die Keller-Kinder sprechen, vielleicht erzählte sie von der Welt, wie sie da draußen ist, wie sie sich an sie erinnerte.




Kaum 1,60 Meter hoch ist das Verlies, ein ausgewachsener Mann kann nur gebückt darin stehen. Die Kinder malten bunte Bilder an die Wände: Schnecken, Sterne und Tintenfische – Dinge, die sie noch nie gesehen hatten.

Der Vater, der zugleich ihr Opa war, gab ihnen einen Fernseher. Sie sahen Bilder aus einer Welt, die sie nicht kannten, in der es einen Himmel gibt und Bäume, die rauschen im Wind.

Der Vater gab ihnen Kleidung und Nahrung, randvoll machte er den Kühlschrank, wenn er in den Urlaub fuhr. „Logistisch war die Angelegenheit perfekt gelöst“, sagt Chefinspektor Leopold Etz, der das Verlies mit 14 Beamten untersuchte.




Kein Laut drang aus dem Kerker, kein Nachbar will etwas gehört, etwas gesehen haben. Kein Tageslicht fiel in das Verlies, nie sahen Mutter und Kinder die Sonne. Der Vater gab ihnen ein Bouquet aus falschen Blumen, sie schmückten damit ihr Kellerloch, in dem nichts wachsen, nichts gedeihen konnte. Die befreite Elisabeth ist 42 Jahre alt. Die Polizei sagt, sie habe schlohweißes Haar.
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