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 Der Exzormismus der Anneliese Michel (1952-1976)

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Sowelu
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BeitragThema: Der Exzormismus der Anneliese Michel (1952-1976)   Der Exzormismus der Anneliese Michel (1952-1976) Icon_minitimeMo Apr 28, 2008 5:20 pm

Als die 23jährige Anneliese Michel aus Klingenberg am Main im unterfränkischen Landkreis Miltenberg am 1. Juli 1976 starb, wog sie nur noch 31 kg. Zuletzt verweigerte sie die Nahrungsaufnahme. Als die Tragödie öffentlich wurden, fragten sich viele: Hätte sie verhindert werden können? Und: Welcher Zusammenhang besteht zwischen ihrem Tod und dem offiziellen römisch-katholischen Exorzismus nach dem Rituale Romanum von 1614, der kurz zuvor 67 mal an ihr durchgeführt wurde? Der Würzburger Bischof Josef Stangl hatte die Teufelsaustreibung an der Pädagogikstudentin in der von Papst Pius XII. 1954 erweiterten Form des Rituale Romanum zuvor genehmigt. Doch was als “Gottes“ Hilfe gedacht war, hat offensichtlich alles nur noch schlimmer gemacht. Der römisch-katholische Glaube des Mädchens und der späteren jungen Frau war für sie letztlich die Sackgasse, aus der kein Weg zurück ins Leben mehr möglich war.


Das Schicksal von Anneliese Michel prägt noch heute sehr stark die Diskussion über das Thema "Exorzismus in der katholischen Kirche."
Vor dem Landgericht in Aschaffenburg wurden die Eltern Anneliese Michels und die beiden Priester angeklagt, den Tod von Anneliese Michel verursacht zu haben. Der Antrag der Staatsanwaltschaft lautete: Die Priester sollten eine Geldstrafe erhalten, für die Eltern wurde kein Strafmaß gefordert, da sie am Verlust der Tochter schon schwer genug zu tragen hätten. Richter Elmar Bohlender folgte diesem Antrag zur Verwunderung vieler Prozessbeobachter nicht, sondern verurteilte sowohl die Eltern als auch Pater Renz und Pfarrer Alt am 21. April 1978 wegen „fahrlässiger Tötung durch Unterlassung“ zu je sechsmonatigen Haftstrafen, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden.
Anneliese Michel war wegen der von ihr und ihrer Familie zunächst nicht als dämonischen Ursprungs interpretierten Phänomene seit 1969 von sieben Ärzten verschiedener Fachrichtungen untersucht bzw. behandelt worden. Nach diesen jahrelangen, vergeblichen Versuchen weigerte sich Anneliese Michel, die mit 23 Jahren volljährig war, eine Zwangsbehandlung in einer Heil -und Pflegeanstalt zu akzeptieren, die nach Aussage des gerichtlich bestellten Gutachters in medikamentöser Ruhigstellung, Zwangsernährung und Elektroschocks bestanden hätte.

Besessen oder nicht?
Im Klingenberger Elternhaus reisst Anneliese sich die Kleider vom Leib, uriniert auf den Fussboden und beschimpft, schlägt oder beisst Familienmitglieder. Stundenlang brüllt und tobt sie. Nachts schläft sie nackt auf dem Steinboden. Mahlzeiten verweigert sie, da ihr "die Dämonen verbieten", davon zu essen. Stattdessen kaut sie Spinnen, Fliegen oder Kohle und trinkt ihren Urin. Oft rast sie durchs Haus, wälzt sich auf dem Boden und fügt sich schwere Verletzungen zu. Zwischendurch lassen die Anfälle nach. Fremden gegenüber bleiben sie fast aus. Manchmal passiert wochenlang nichts, dann studiert sie an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg und geht zur Kirche, als sei nichts passiert.
Im September 1975 beauftragt der Würzburger Bischof Josef Stangl "nach reiflicher Überlegung und guter Information" den Salvatorianerpater Arnold Renz, an Anneliese Michel einen großen Exorzismus durchzuführen. Eigentlich ist dies nichts anderes als eine festgelegte Folge von Gebeten, Anrufungen und Beschwörungen, durch die der Teufel vertrieben werden soll. Neun Monate vor Annelieses Tod wird der Exorzismus erstmals in ihrem Elternhaus praktiziert.
Es wird gebetet und das Kruzifix geschwenkt, Vaterunser, Ave Maria. Zwischendurch werden Erfrischungen und Kuchen gereicht. Anneliese brüllt und tobt, besonders wenn Weihwasser fließt, sie will beissen und schlagen, von drei Männern muss sie gehalten oder gefesselt werden. Anneliese flucht: "Scheisskerl, Zensiert, hör mit dem Dreckszeug auf." Es entstehen bei den Exorzismen über vierzig Tonbandprotokolle.




Die letzten Monate ihres Lebens verbringt sie im Haus der Eltern. Wochenlang verweigert sie die Nahrungsaufnahme. "Die bringen mich um", klagt sie über das, wovon sie sich "besessen" fühlt. Ihre Knie sind aufgeplatzt, weil sie während der Exorzismen bis zu sechshundertmal dem Zwang nach Kniebeugen nachgibt. "Ich will auch für andere Leute leiden ... aber dass das so grausam ist", hatte sie Pfarrer Alt einmal anvertraut.

Bis heute gibt es um das Leben von Anneliese Michel Polemik. Für die einen ist sie als Märtyrerin gestorben und wird bis heute von Anhängern als "Heilige" verehrt: "Sie hat das Leid anderer auf sich genommen und ein Sühneopfer erbracht." Für die anderen ist Anneliese tragisches Opfer von religiösem Fanatismus und einem mittelalterlichen Ritual geworden.
Auf der andern Seite wird immer noch darüber polemisiert, wer schliesslich für den Tod von Anneliese verantwortlich sei. Für diejenigen Menschen, welche die Möglichkeit einer "Besessenheit" im Grundsatz ablehnen, ist logischerweise die Verantwortung bei der Katholischen Kirche und den involvierten "Exorzisten" zu suchen.
Dazu muss aber vermerkt werden, dass zuvor auch viele Ärzte und Psychiater vergeblich versucht haben, Anneliese zu helfen!
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