--Kreuzzüge--

Sinn der Kreuzzüge: Im Zeichen des Kreuzes ins Heilige Land ziehen und gegen die Besetzung Jerusalems durch die Araber zu kämpfen, war das Ziel der Kreuzritter. Doch die weltliche und kirchliche Macht, hatte auch noch andere Gründe, zu Kreuzzügen aufzurufen. Raubrittertum verbreitete sich mehr und mehr, welches sich durch Mittellosigkeit vieler Ritter begründen ließ. So mancher zweit- oder mehrgeborene Ritter verarmte, da im Mittelalter das gesamte Hab- und Gut eines Rittergeschlechts immer dem Erstgeborenen zustand. So wurde ihnen die Möglichkeit geboten, für eine gute Sache zu kämpfen und sich in eroberte Gebiete niederzulassen, um eine neue Existenz gründen zu können.

Übersicht aller Kreuzzüge

1096 - 1099 1. Kreuzzug
1147 - 1149 2. Kreuzzug
1189 - 1192 3. Kreuzzug
1202 - 1204 4. Kreuzzug
1212 -- Kinderkreuzzug
1228 - 1229 5. Kreuzzug
1248 - 1254 6. Kreuzzug
1270 7. Kreuzzug


Der 1. Kreuzzug
Im Jahre 1096: Kreuzritter sammelten sich und folgten somit dem Aufruf Papst Urban II. Bereits schon im Vorjahr, am 27. November 1095, forderte der Papst die Ritter auf, sich an einem Kreuzzug zu beteiligen. In Deutschland bedeutete dies für viele (Raub-) Ritter, den Freibrief, gegen alle, die nicht der römischen Kirche angehörten.

Greueltaten: Deutschland erlebte den Beginn des 1. Kreuzzuges in Schrecken und Elend, denn 1096 fiel Graf Emicho von Leiningen in die jüdische Gemeinde von Speyer ein und schlachtete viele Juden ab. Kurze Zeit später, richteten seine Truppen ein Massaker in Worms an, bei dem 800 Juden zu Tode kamen. In Mainz wurden ca. 1200 Juden von den Kreuzfahrer dahingemetzelt. Zwar konnten 56 Juden entfliehen, doch sie wurden später aufgefunden und ebenfalls getötet. Auch in in Köln, Trier, Neuß, Wevelinghofen, Eller und Xanten wurden jüdischen Gemeinden überfallen.

30. Juni 1096: An diesem Tag fielen die Kreuzfahrer in Prag ein und verrichteten ein großes Massaker.

August 1096: Graf Emicho rückte weiter vor und wurde vom ungarischen König vernichtend geschlagen. Graf Emicho und ein paar andere Ritter seiner Gefolgschaft konnten nach Deutschland fliehen.

7. Juni 1099: Die Kreuzfahrer erreichten unter der Führung von Gottfried von Bouillon, Jerusalem.

15. Juli 1099: Nach etwa einem Monat Belagerung, eroberten die Kreuzfahrer Jerusalem, töteten fast die ganze Bevölkerung und plündern die Stadt.

Im Jahr 1117: Graf Emicho stirbt. Er kam niemals ins Heilige Land.




Der 2. Kreuzzug
Im Jahre 1147: Papst Eugen III. veranlaßte den 2. Kreuzzug. In diesem Kreuzzug wollten die Kreuzritter die Gebiete zurückerobern, die zwar während des 1. Kreuzzuges bereits eingenommen wurden, doch später wieder in die Hände des Islams fielen. Dazu kam es, da Zengi, der Statthalter von Mosul, einen Gegenkreuzzug unternahm, der im Namen des Djihad, des Heiligen Krieges, geführt wurde. Er eroberte mit seinem Heer, das zahlenmäßig den Christen weit überlegen war, den östlichen Teil der christlichen Fürstentümer.

Die Eroberungen von Zengi: Er nahm Tripolis und Antiochia ein und eroberte 1144 auch Edessa, damit fiel das erste christliche Fürstentum im Heiligen Land.

Große Verluste: Als der Heeresführer Zengi 1146 starb, übernahm sein Sohn Nur ad Din die Aufgabe, die Christen aus dem Heiligen Land zu vertreiben, um den muslimischen Machtbereich zu erweitern.





Niederlage: Lange schwere Kämpfe erwarteten die Kreuzfahrer, die mit einer großen Niederlage endete. Viele verloren ihr Leben oder gerieten in Gefangenschaft.

Im Jahre 1149: Der 2. Kreuzzug fand ohne den erhofften Erfolg sein jähes Ende und Nur ad Din konnte nun ohne große Gegenwehr 1154 Damaskus einnehmen. Er gewann sogar die Kontrolle über Ägypten.

Saladin: Er war der Sohn eines Kurden und war Nur ad Din's Vasall, doch nach dem Tod Nur's 1174 und dem Tod des Kalifen von Ägypten, al-Adids, ließ er sich als Herrscher über Ägypten ausrufen.

Im Jahr 1175: Saladin wurde er zum Sultan ernannt und gründete eine neue Dynastie, die der Ayiubiden, die er nach seinen Vorfahren benannte.

Der 3. Kreuzzug
Im Jahre 1189: Kaiser Friedrich Barbarossa, König Richard Löwenherz von England und König Philipp II. August von Frankreich zogen in den 3. Kreuzzug, denn Saladins Heer eroberte in den vergangenen Jahren etwa 52 christliche Städte und Festungen in Syrien und Palaestina. Er begann mit der Einnahme der Zitadelle von Tiberias, die Echive von Tripolis und anschließend folgten Akkon und Askalon. Saladin zog in Damaskus ein, belagerte zuvor die Festungen Darum und Gaza, kontrollierte den Hafen Akaba am Roten Meer und 1183 bekam er Aleppo in seine Hand. Die vollkommene Einkreisung der Kreuzfahrerstaaten, löste nun den 3. Kreuzzug aus, um zu retten, was noch zu retten war.

2. Oktober 1187: Der größte Verlust aus christlicher Sicht, war wohl die Stadt Jerusalem, die im selben Jahr, als die Kreuzfahrer loszogen, nach 14 tägiger Belagerungszeit, von Saladin erobert wurde.

Saladin in Jerusalems: Die heilige Stadt konnte den gewaltigen Truppen Sultan Saladins nicht widerstehen und mußte aufgegeben werden.





Zwei große Siege: Unter Kaiser Friedrich Barbarossa (Kaiser Rotbart), erlangten die Kreuzfahrer jedoch zwei große Siege bei Philomelion (heute Aksehir) und Ikonion (heute Konya), gegen die Muslime.

10. Juni 1190: Beim Baden im Fluß Saleph (heute Göksu in der Türkei), ertrank Friedrich Barbarossa.

Nach 1190 : Nur noch wenige Städte, Küstenplätze und Burgen, konnten als Stützpunkte von den Kreuzfahrern gehalten werden.